Der Prozesskreislauf

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Der Prozesskreislauf


Wie gestaltet sich der Prozess?


Der Prozess in den Kommunen erfolgt entlang von fünf Arbeitsschritten beziehungsweise Phasen, die den Kommunen als Hilfestellung für die Ausrichtung und Schwerpunktsetzung ihrer kommunalen Arbeit dienen sollen. Der sogenannte Prozesskreislauf Kontextcheck zeigt die verschiedenen Phasen der Analyse idealtypisch im Überblick.

Im Leitfaden „Kontextcheck" finden Sie ausführliche Beschreibungen und Hilfestellungen. 
Leitfaden (PDF | 3,4 MB)

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Prozesskreislauf

1. Phase: Zielbestimmung und Ausrichtung

Vor Beginn der Analyse müssen die Ziele und Erhebungskriterien klar definiert werden. Fragen, die in dieser Phase beantwortet werden sollten:
  • Warum wollen wir Kontextcheck durchführen? Welche Ziele verfolgen wir dabei? Wo liegen aktuell kommunale Handlungsschwerpunkte, wo "brennt" es und wo bestehen offene Fragen zur Bearbeitung einer Thematik?
  • Welche Ressourcen stehen uns zur Verfügung?
  • Welche Variablen müssen wir wie definieren, um die Analyse und Recherche einzugrenzen beziehungsweise strategisch sinnvoll auszurichten?

2. Phase: Strukturbildung

Es bildet sich eine kommunale ressortübergreifende Arbeitsgruppe von 5 bis 15 Personen, welche sich der Aufgabe Kontextcheck annimmt. Bei der Zusammenstellung der Arbeitsgruppe sollten Sie folgende Faktoren berücksichtigen:
  • Wer hat einen guten Überblick über kommunale Angebote für die jeweilige Dialoggruppe beziehungsweise in dem jeweiligen Gebiet?
  • Wie erreichen wir kurze Wege für den Zugang zu relevanten Daten und einen guten kommunalen Rückhalt für das Vorhaben?
  • Sind die themenspezifisch entscheidenden Fachbereiche vertreten oder gibt es notwendige Querschnittskompetenz, zum Beispiel Stadt- und Raumplanung?
Die Aufgabenverteilung wird anschließend abhängig von Kompetenzen und Ressourcen festgelegt.

3. Phase: Bedarfsanalyse

In der Bedarfsanalyse werden objektive Daten erhoben oder zusammengestellt. Neben einer Recherche in der wissenschaftlichen Literatur stehen folgende Schritte zur Verfügung:

3. 1. Erstellung eines Profils

In dem Profil über die kommunale themenspezifische Datenlage werden verschiedene demografische Basisdaten, Gesundheits- und Sozialdaten, Analysen von Versorgungsstrukturen und des Nahraums zusammengestellt. Je nach kommunaler Zielsetzung muss überprüft werden:
  • Welche Daten brauchen wir als Basis der Analyse? Welche sind gegebenenfalls schon vorhanden?
  • Möchten wir noch weitere optionale Erhebungen durchführen?
  • Möchten wir weitere Personen wie Akteur:innen und Expert:innen zu festgestellten Bedarfen sowie Risikofaktoren und Potenzialen der Dialoggruppe befragen? 

3. 2. Bestandsaufnahme

Bei der Bestandsaufnahme werden bereits vorhandene Angebote, Projekte sowie Programme recherchiert und gelistet. Dazu können Sie vorerst in der Arbeitsgruppe Bekanntes sammeln und das vorhandene Wissen nutzen. Die Ausführlichkeit ist abhängig von der Zielsetzung und den vorhandenen Ressourcen.
  • Welche Angebote sind uns bekannt? 
  • Haben wir uns bereits mit den kommunalen Fachbereichen ausgetauscht und dort angesiedelte Angebote in Erfahrung gebracht?
  • Können wir mit Hilfe der Reflexionslisten noch blinde Flecken aufdecken?
  • Möchten wir zur weiteren Sättigung der Bestandsaufnahme Expert:innen hinzuziehen?
  • Möchten wir optional Verbesserungsvorschläge für recherchierte Angebote entlang der Good Practice-Kriterien im kollegialen Austausch erarbeiten oder gegebenenfalls von bestehenden Datenbanken übernehmen?
  • Wie bewerten wir die Angebotslage und wie gehen wir mit Lücken oder Doppelstrukturen um?

3. 3. Netzwerkanalyse

Durch die Netzwerkanalyse können Sie bestehende oder potentielle Netzwerke in der Kommune mit Hilfe eines Zielscheiben-Soziogramms in Ihrer Arbeitsgruppe analysieren und Handlungsempfehlungen ableiten.

4. Phase: Bedürfnisanalyse

In dieser Phase wird nach Möglichkeit partizipativ die Perspektive von Expert:innen und der Dialoggruppe eingenommen sowie deren Wünsche erfragt:
  • Welche Gruppen möchten wir befragen und wie könnten mögliche Zugangswege aussehen?
  • Möchten wir kommunale Expert:innen befragen? Wenn ja, durch welche Methode?
  • Möchten wir die Dialoggruppe befragen? Wenn ja, durch welche Methode?

5. Phase: Diskussion der Ergebnisse und Handlungsempfehlungen

Die zusammengestellten objektiven Daten, die Reflexion der bestehenden Angebote und die Wünsche der Expert:innen sowie der Dialoggruppe tragen zu einer ganzheitlichen Betrachtung bei. Aus dem Zusammenspiel aller Perspektiven können Prioritäten und Handlungsbedarfe vor Ort abgeleitet werden. Damit wird die Basis für neue Projekte, den Ausbau bestehender Angebote oder dem Anstoßen weiterer kommunaler Prozesse geschaffen (siehe Modellkommunen oder Gewinne für Kommunen).
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